Wittlich setzt weiter auf eigene Talente

Von Jens |

Sie startet nicht offiziell beim eigenen Turnier, dem "Stelioplast-Cup" am Wochenende, doch zumindest wird die weiter verjüngte Frauen-Handball-Mannschaft der HSG Wittlich am Sonntag (10 Uhr) ein Einlagespiel gegen Diekirch bestreiten.

Tatjana Nykytenko soll die jungen Wittlicher Spielerinnen auch in der neuen Spielzeit lenken.

TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Wittlich. (BP) Die HSG Wittlich setzt die Verjüngung seiner ersten Mannschaft weiter fort: In der kommenden Saison kommen vier weitere Spielerinnen des älteren B-Jugend-Jahrgangs in den erweiterten Kader der RPS-Mannschaft. Daneben sollen vier ehemalige C-Jugendspielerinnen im Perspektivkader an die Mannschaft herangeführt werden.

Für diese Vernetzung des Jugend- und Erwachsenenbereichs steht Wolfgang Becker. Er ist nicht nur der Coach der ersten Mannschaft, sondern trainiert gemeinsam mit Norbert Posnien auch die B-Jugend. "Die älteren B-Jugendspielerinnen erhalten ein Doppelspielrecht, wo sie eingesetzt werden, entscheidet die jeweilige Situation", sagt Becker, "aber sie werden alle mit der ersten Mannschaft trainieren."

Die vergangene Saison schloss die HSG in der RPS-Liga als Fünfter ab - was auch der offiziellen Zielsetzung entsprach. "Wir hätten aber auch weiter vorne landen können", weiß Becker, der auf vier Niederlagen gegen direkte Konkurrenten mit je einem Tor Unterschied verweist. "Bis fünf Minuten vor dem Ende haben wir meistens noch geführt, dann haben Konzentrationsmängel zu Niederlagen geführt. Diese lagen meiner Meinung nach in Konditionsmängeln begründet." Daher wird in der laufenden Vorbereitung gesteigerten Wert auf Ausdauer und Kraft gelegt.

"Mutter der jungen Kompanie" mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren bleibt Tatjana Nykytenko. Die frühere ukrainische Nationalspielerin, Torschützenkönigin der WM 2001, soll die jungen Wittlicherinnen weiter lenken. "Sie spielt eine immens wichtige Rolle in unserer Mannschaft", sagt Becker über die frühere "Mieze", fügt aber auch mit einem Grinsen an: "Sie macht uns den Altersschnitt kaputt."

Konz ist für Trainer Becker der große Favorit 

Angesichts der erneut verjüngten Mannschaft und weil in Maren Hoffmann eine wichtige Spielerin die HSG verlässt, ist Becker zurückhaltend, was die Zielsetzung betrifft: "Wir wollen einen guten Mittelfeldplatz erreichen. Unsere Planungen sind schließlich auch eher mittel- und langfristig ausgelegt."

Ein weiterer Punkt, der für diese Zielsetzung spricht, ist die Tatsache, dass seit der vergangenen Saison acht Spielerinnen langfristig wegen Verletzungen fehlten und sich jetzt erst wieder in der Reha-Phase befinden. "Wir hoffen, dass zumindest vier von ihnen in der ersten Saisonhälfte wieder zurückkommen", sagt Becker.

Ein Talent aus den eigenen Reihen wird nächste Saison nicht für die HSG spielen: Kreisläuferin Marina Kils, die vom TuS Weibern kein Doppelspielrecht mehr erhielt, weil sie vorrangig in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden soll - und dort in der RPS-Liga Wittlicher Gegner ist. Für Becker ist die erneut erheblich verstärkte Mannschaft der TG Konz großer Favorit auf den Oberliga-Titel: "Die müssten Meister werden." Bis dies in Wittlich so weit ist, wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen. Becker: "Wir müssen Geduld mit dieser jungen Mannschaft haben - und dann sehen, ob die Spielerinnen nach dem Abitur dem Verein erhalten bleiben.