von Helmut Dietrich
Seit 1996 wird beim TSV unter meiner Leitung auch Trampolinturnen angeboten.
Durch Kindergarten, Schul-, oder Sportfeste, welche ich schon seit Jahren mitgestalte, ist das Trampolin auch in Kandel inzwischen ein Begriff.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß diese Sportart auch in unserem Verein auf Anhieb großen Gefallen fand. Bis zu zwanzig Kindern sind in manchen Turnstunden anwesend, um sich dieser Sportart zu widmen. Um den Kindern das Trampolinspringen so attraktiv wie möglich zu gestalten, bilde ich zwei Gruppen, damit die Wartezeiten am Gerät nicht zu lange werden, denn Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren in Geduld zu üben ist äußerst schwierig.
Eine Gruppe, ausschließlich Mädchen wird von Michaela Trauth mit Spielen, Boden oder Geräteturnen betreut, während am Trampolin die restlichen Kinder unter meiner Aufsicht üben. Nach einer halben Stunde erfolgt der Wechsel, um der anderen Gruppe ebenfalls den Genuß des Springens zu gewähren.
Da diese Sportart bei uns noch relativ neu ist, möchte ich einige Informationen darüber geben.
Von den USA ausgehend hat sich das Trampolinturnen über die ganze Welt verbreitet.
Aus dem freudvollen Tummeln auf dem federnden Tuch wurde schon bald echter Leistungssport. Erstmals wurde es 1958 in Deutschland beim Deutschen Turnfest in München vorgestellt und fand einen kaum in diesem Ausmaß erwarteten Anklang. Unter dem Eindruck dieser Demonstration übernahm der DTB im Jahre 1959 das Trampolinturnen in sein Programm. Seither werden Wettkämpfe und Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene durchgeführt, und die Leistungen deutscher Trampoliner haben ein erstaunlich hohes Niveau erreicht.Trampolinturnen ist Kreislauf,- Sprungkraft - und Koordinationstraining zugleich, vermag Verspannungen zu lösen, weckt Selbstvertrauen und erfüllt den Übenden mit innerer Befriedigung und Bewegungsfreude. Selbst in der Therapie mit körperlich und geistig Behinderten hat das Trampolinturnen Eingang gefunden.
Noch ein Wort zur Unfallgefahr, wobei durch Unwissenheit dem Trampolinsport eine hohe Unfallintensität nachgesagt wird. Woher kommt dieser Widerspruch ? Zum einen ist der größte Teil dieser " Trampolin " - Unfälle bei näherer Untersuchungen auf dem Minitramp in der Schule passiert. Der nächst größere Anteil fällt auf die Freizeitanlagen, die sogenanten " Gartentrampoline ", wo jeder ohne Anleitung springen darf. Betrachtet man die Ausbildung der Sportlehrer bezüglich des Trampolinturnens, so muß man leider feststellen, daß auch in den Schulen nahezu ohne Anleitung gesprungen wird. Hier zeichnet sich allerdings in letzter Zeit eine Besserung ab. Nach meiner 25 jährigen unfallfreien Aktivität in dieser Sportart kann ich bestätigen, Trampolinspringen ist schöner als Fliegen, leider auch kürzer.