DJK Marpingen: Ich habe viele Nerven liegen lassen

Von Jens |

„Ich habe viele Nerven liegen lassen“

Bericht aus SZ / D. Ames 17.01.2011, Wagner Ralf, Bericht SZ

Moskitos erkämpfen sich einen wichtigen Sieg gegen Verfolger Kandel – Zumindest kurzfristig Tabellenführer

Es war ein echter Handball-Krimi: Im Verfolgerduell der Oberliga Rheinland Pfalz/Saar sicherten sich die Damen der DJK Marpingen am Samstag zwei hart umkämpfte Punkte gegen die Gäste vom TSV Kandel.

Marpingen. Schluss-Sirene in der Marpinger Sporthalle. Mit 25:23 haben die Moskitos des Handball-Oberligisten DJK Marpingen den Tabellenvierten TSV Kandel niedergerungen. Die Spielerinnen liegen sich in den Armen, strahlen. Durch den Erfolg bleiben die Saarländerinnen zu Hause ungeschlagen und übernehmen zumindest für einige Stunden die Tabellenführung. Doch nicht jedem ist die Erleichterung über die Revanche für die 23:28-Hinrunden-Niederlage ins Gesicht geschrieben. „Es war ein Arbeitssieg“, kommentiert DJK-Trainer Manfred Wegmann nüchtern. Zu mehr Emotionen ist er nach dem Spiel nicht mehr in der Lage. „Die habe ich schon während des Spiels herausgelassen“, lächelt er. Und damit ist er nicht alleine. Auch einigen seiner Spielerinnen sieht man die Anspannung des Spiels noch an, als sie sich mit Applaus beim Publikum bedanken.

Die Unterstützung vom Spielfeldrand hatten die Moskitos auch nötig, denn der TSV Kandel, in der Tabelle nur zwei Plätze hinter Marpingen, erwies sich als ebenbürtiger Gegner. In den ersten Minuten der Partie lieferten sich beide Mannschaften einen regelrechten Schlagabtausch. Mit dem glücklicheren Ende für die DJK, die sich eine Drei-Tore-Führung herausspielen konnte. Das Fehlen von Katharina Leib (verletzt) in Offensive und Defensive war zwar deutlich zu spüren, doch immer wieder scheiterte Kandel an der überragenden Nina Buchholz im Tor der DJK. Bis zur Pause hielt die 21-Jährige unter anderem auch zwei Siebenmeter. Kandel blieb dennoch immer in Schlagdistanz und kam bis zur Halbzeit wieder auf zwei Tore heran (15:13).

Die zweite Halbzeit entwickelte sich dann zu einem echten Drama. Maßgeblich beteiligt daran war das Schiedsrichtergespann, das wie ausgewechselt wirkte. Durch Entscheidungen der beiden Unparteiischen verwandelte sich das Spiel für Zuschauer und Spielerinnen in einen Nervenkrimi. Zahlreiche Treffer auf beiden Seiten wurden nicht gewertet, der Spielfluss behindert. Die umstrittenste Entscheidung war wohl der Platzverweis gegen Moskitos-Spielführerin Christine Detzler (Foto: Klos) in der 46. Minute. „Ich habe viele Nerven liegen lassen“, atmete Torjägerin Vicki Baski nach der Partie durch. In den letzten fünf Minuten mobilisierte Marpingen alle Kräfte und entschied die Partie für sich.

„Es war kein schönes Spiel, aber wir haben verdient gewonnen“, bilanzierte Trainer Manfred Wegmann. Die Freude über den Sieg wirkte bei ihm eher verhalten. Bei Betreuer Ralf Wagner herrschte dagegen erst einmal große Erleichterung: „Wir haben glücklich, aber verdient gewonnen.“ Mehr Freude über den Sieg zeigte eine strahlende Marina Bleimehl. Ihr war die Niederlage gegen Kandel im Hinspiel besonders in Erinnerung geblieben, weil es ihr Debüt-Spiel bei den Moskitos gewesen war. Jetzt gelang ihre die Revanche.ames



Quelle: SZ