Interview mit dem Trainer der Herren 1 - Jens Rührer

Von Franziska Brecht | Di., 15.12.2020 - 12:08

Hallo Jens.
Danke,dass du dir die Zeit genommen hast uns ein bisschen was aus
deiner derzeitigen Arbeit zu berichten. Seit Jahren bist du beim TSV
als Trainer tätig, hast schon etliche Meisterschaften gefeiert.
Zuletzte den Aufstieg mit den Männer 1 in die Pfalzliga. Wie geht es
dir und deiner Familie mit der aktuellen Situation? Wie hältst du
Kontakt zu deiner Mannschaft?

Jens: Meiner Familie geht es sehr gut. Ich denke, dass es für die Kinder leichter ist mit der Situation klar zu
kommen. Sie haben immer noch ihren geregelten Ablauf und sehen ihre Freunde in der Schule.  Wir Erwachsenen können leider nicht die
Kontakte pflegen wie es vor Corona möglich war. Das fehlt mir schon. Treffen mit Freunden in der Gruppe, mal in ein Restaurant gehen wenn
man Lust hat... aber so ist eben die Zeit und wir versuchen das Beste daraus zu machen. Schön, dass wir den Bienwald vor der Haustür haben,
der wird jetzt öfter besucht.
Mit der Mannschaft machen wir einmal die Woche einen gemeinsamen Call. Mit dem einen oder anderen schreiben oder telefoniere ich auch mal,
wenn irgendwas ansteht.

 

Wie gestaltest du derzeit das “HomeTraining” für deine Mannschaft? Wo
liegen deine Schwerpunkte?

Jens: Michael Kunz, der schon vor Corona für die Athletik der Mannschaft zuständig war, hat uns einen Trainingsplan gemacht. Außerdem nutzen wir
eine gemeinsame App, in der die Mannschaft gewisse Ziele erreichen muss. Schwerpunkte kann man da nicht wirklich gezielt setzen, aber
Ausdauer und Stabi sind die Grundlage, um später weitermachen zu können. Auch durch die Jahreszeit wird das Training im Freien jetzt
erschwert. Ich denke,das wir sicher 4 Wochen in der Halle trainieren müssen, bevor die Runde wieder losgehen kann. Der Wettkampfsport
stellt eine ganz andere Belastung dar, als das "HomeTraining".

Trotz deiner langjährigen Erfahrung als Trainer stellt diese nie da
gewesene Situation sicherlich auch dich vor neue Herausforderung. Wie
ist aktuell die Stimmung in der Mannschaft und wie schaffst du es, die
Spannung im Team, für ein eventuelles Fortsetzen der Runde im Januar
2021, hochzuhalten?

Jens: Das ist wirklich schwierig, weil ja keiner wirklich weiß, wann und wie es weiter geht. Als Mannschaftssportler ist es nicht einfach über
so einen langen Zeitraum die Spannung hoch zu halten. Es fehlt der Kontakt mit der Mannschaft und man hat ja auch kein wirkliches Ziel vor Augen,
wann es weitergehen könnte. Ich persönlich wäre dafür, die Runde zu beenden und erst dann weiter zu machen, wenn die Pandemie durch impfen
der Bevölkerung gebannt ist. Der Lockdown geht jetzt bis zum 10.01.21, sollte es dann "normal" weitergehen mit Handball, könnten wir
irgendwann im Februar die Runde fortsetzen und hätten dann noch max. 4 Monate um eine Runde zu spielen. Das macht in meinen Augen keinen
Sinn.

Die Jungs freuen sich sicher, wenn sie wieder gegen andere Mannschaften spielen können und dann am liebsten noch mit Zuschauern.
Aber das mit aller Gewalt irgendwie zu Ende bringen, damit man eine Runde gespielt hat, kann auch nicht die Lösung sein. Das lange Warten,
dass es irgendwie weitergeht, nagt an der Motivation. Ich bin gespannt, wie der Verband entscheidet wie es weiter geht.

Vielen Dank für die Einblicke. Wir drücken die Daumen für eine
(hoffentlich) baldige Fortsetzung der Runde und wünschen euch alles
Gute.

Bleibt gesund.

Das Presseteam
Franziska&Natascha

 

Nach dem Interview entschied der Pfälzer Handballverband die Runde bis einschließlich 29.1.2021 auszusetzen.